Gemeindegeschichte

Die Kreuzgemeinde entstand 1938 in der Zeit des Kirchenkampfes. Pfarrer Gerhard Bauer, Pfarrer an der Margarethenkirche Gothas war damals einziger Pfarrer der "Lutherischen Bekenntnisgemeinschaft" in Gotha. Die "Lutherische Bekenntnisgemeinschaft" war Teil der Bekennenden Kirche, einer kirchlichen Widerstandsbewegung gegen die nationalsozialistische Unterwanderung der Kirchen durch die Deutschen Christen.

1938 wurde Pfarrer Bauer seines Amtes enthoben und in den Wartestand versetzt. Er empfahl seinen Gemeindegliedern, sich der Gleichschaltung durch die Deutschen Christen zu entziehen und sich der Ev.-Luth. (altluth.) Kirche anzuschließen.

Die Ev.-Luth. (altluth.) Kirche, die älteste Lutherische Freikirche in Deutschland, war weithin immun gegen die deutschchristliche Bewegung. Das nächste Pfarramt dieser Kirche war in Erfurt.

Einzelne zuerst, dann immer mehr traten aus der Thüringer Evangelischen Kirche aus und schlossen sich 1938 zur "Ev.-Luth. Kreuzgemeinde" in Gotha zusammen und unterstellten sich der Ev.-Luth. (altluth.) Kirche.

Die zunächst kleine Protestgemeinde hielt ihre Gottesdienste im Prinzenhaus und als das zu klein wurde in der herzöglichen Schlosskirche. Erst nach dem Krieg - 1950 - konnte dann ein eigenes Kirchgebäude errichtet werden.

Durch den Umsiedlerstrom der Nachkriegszeit wuchs die Gemeinde auf über 1000 Gemeindeglieder an.

Aber schon die 50er Jahre brachten einen ersten Aderlass über die "Grüne Grenze". Heute zählen zur Parochie der Kreuzgemeinde ca. 280 Gemeindeglieder einschließlich der beiden dazugehörigen Gemeinden Mühlhausen und Arnstadt.

Die Gemeinde hat trotz der veränderten Nachkriegssituation und der Umprofilierung der Thüringer Evangelischen Kirche in die Ev.-Luth. Kirche in Thüringen ihre Eigenständigkeit behalten.

1991 schloss sich die Ev.-Luth. (altluth.) Kirche im Osten Deutschlands der Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) an. Sie vereinigt in sich verschiedene lutherische Freikirchen und erstreckt sich über das ganze Land.